Alexander Ascheuer

1. April 1884 Elberfeld
9. Mai 1933 Wuppertal

Der Sozialdemokrat Alexander Ascheuer wird zu Beginn der Weimarer Republik in Elberfeld hauptberuflicher Gewerkschaftsfunktionär im Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter, der 1930 mit anderen Gewerkschaften zum Gesamtverband der Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe und des Personen- und Warenverkehrs fusioniert. In der Ortsgruppe des Reichsbanners engagiert er sich als Kameradschaftsführer in Uellendahl, einem Stadtteil von Elberfeld.

Schon vor der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 steht der Familienvater im Visier der SA. Seine Wohnung liegt in unmittelbarer Nähe zu einem SA-Lokal. Auf dem Weg in seine Wohnung ist Ascheuer mehrfach Überfällen, Misshandlungen und Schikanen durch die SA ausgesetzt – so werden unter anderem die Fensterscheiben der Wohnung zerstört und auf diese Weise auch seine Ehefrau und Kinder in Mitleidenschaft gezogen.

Am 2. Mai 1933 besetzen SA und SS in ganz Deutschland die Büros und Gebäude der SPD-nahen Freien Gewerkschaften. In Wuppertal erlebt Ascheuer dieses gewaltsame Vorgehen hautnah mit. Dabei wird unter anderem das Gewerkschaftsvermögen beschlagnahmt. Bei der erzwungenen Übergabe der Kassengeschäfte an die Nationalsozialisten wird Ascheuer massiv gedroht.

Die SA will den Gewerkschafter am 4. Mai 1933 festnehmen, trifft ihn jedoch nicht zu Hause an. Am folgenden Tag wird er in einem Zug nach Wuppertal mit einem Kopfschuss aufgefunden. Das Geschehen lässt sich nicht rekonstruieren. Alexander Ascheuer stirbt wenige Tage später.

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