Wilhelm Aron

3. September 1907 Bamberg
19. Mai 1933 Konzentrationslager Dachau

Aus bürgerlichem Hause kommend, begeistert sich Wilhelm Aron schon als Schüler für die Sozialistische Arbeiterjugend und übernimmt dort, ebenso wie in der jüdischen Jugendbewegung, mit großem Engagement ehrenamtliche Funktionen. Später wird er Mitglied der SPD und tritt auch bei Parteiveranstaltungen öffentlich in Erscheinung. Im Ortsverein Bamberg des Reichsbanners organisiert er sich für den Schutz der Weimarer Verfassung.

Wie sein Vater strebt Aron den Beruf des Rechtsanwalts an. Nach dem ersten juristischen Staatsexamen tritt er 1931 in Bamberg eine Stelle als Rechtsreferendar an. Am Abend der Reichstagswahl vom 31. Juli 1932 überfallen Nationalsozialisten in der Bamberger Innenstadt das Parteilokal der SPD, in dem anschließenden eine Massenschlägerei ausbricht. Aron vertritt in einem Prozess seine angeklagten Parteigenossen, die sich im Dezember 1932 dem Vorwurf des Landfriedensbruchs erwehren müssen. Da das Gerichtsverfahren ein breites Echo in der Lokalpresse findet, gerät Aron verstärkt in das Visier seiner politischen Gegner.

Die Nationalsozialisten nehmen den 25-Jährigen im März 1933 fest und bringen ihn zwei Monate später in das Konzentrationslager Dachau. Hier muss er mehrere Tage lang unmenschliche Misshandlungen über sich ergehen lassen. Aufgrund seiner Verletzungen stirbt Wilhelm Aron schließlich. Um die Misshandlungen zu vertuschen, bringt die Lager-SS seinen Leichnam in einen Schuppen und zündet diesen an.

Seine Eltern Berta und Albert Aron werden 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und überleben die NS-Zeit nicht.

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