Hermann Albertz
21. Januar 1877 Lünen
21. April 1945 Konzentrationslager Bergen-Belsen
Durch das Elternhaus politisch sozialisiert, tritt Hermann Alberts mit 22 Jahren in die SPD ein. Der gelernte Tischler verändert sich 1909 beruflich und wird Redakteur der SPD-nahen „Niederrheinischen Arbeiterzeitung“, der späteren Duisburger „Volksstimme“. Schließlich übernimmt er in Oberhausen die Leitung der Filiale der „Volksstimme“.
Zu Beginn der Weimarer Republik nutzt Albertz die durch die neue Reichsverfassung geschaffene Möglichkeiten der politischen Teilhabe und wird in Oberhausen Stadtverordneter. In seiner Wahlheimat gehört er zu den führenden Sozialdemokraten. 1930 erhält Albertz ein Mandat im Preußischen Landtag, dem er bis 1932 angehört. Als überzeugter Demokrat ist er Mitglied im Reichsbanner und tritt bei zahlreichen Veranstaltungen des Republikschutzbundes als Redner auf.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten verliert der Familienvater 1933 nicht nur sein Mandat als Stadtverordneter, sondern auch seinen Arbeitsplatz. Bereits 1933 und 1937 von der Gestapo inhaftiert, wird er nach dem gescheiterten Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 erneut festgenommen. Die Gestapo bringt ihn in das Konzentrationslager Sachsenhausen und von dort im April 1945 in das Konzentrationslager Bergen-Belsen. In dem zu dieser Zeit völlig überfüllten Lager grassieren mehrere Seuchen. In Bergen-Belsen verliert sich die Lebensspur des inzwischen 68-jährigen Hermann Albertz.