Kurt Ackermann

11. Dezember 1891 Berlin
8. August 1936 Untersuchungshaftanstalt Berlin

Nach einer kaufmännischen Ausbildung arbeitet Kurt Ackermann in Berlin zunächst als Handlungsreisender und Generalvertreter von Vertriebsfirmen. 1918 aus dem Kriegsdienst entlassen, wird er zu Beginn der Weimarer Republik Verwaltungsangestellter einer Gewerkschaft. Schließlich tritt er 1921 der SPD bei und fünf Jahre später dem Reichsbanner. Im Reichsbanner ist er Funktionär in der Kameradschaft seines Wohnortes. Zudem organisiert er für seinen Reichsbanner-Ortsverein Berlin-Charlottenburg mehrfach große öffentliche Verfassungsfeiern.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 verliert der überzeugte Demokrat aus politischen Gründen seinen Arbeitsplatz. Von der Gestapo Ende Januar 1934 festgenommen, muss er mehrere Monate im Konzentrationslager Oranienburg verbringen. Nach seiner Haftentlassung findet er Anschluss an die Widerstandsgruppe um den ehemaligen Berliner Polizeibeamten Karl Heinrich. Die Gruppe organisiert heimliche Treffen von Reichsbanner-Mitglieder, bei denen unter anderem illegale Flugschriften verteilt werden.

Im September 1935 fliegt die Gruppe auf. Die Gestapo nimmt auch Ackermann fest und liefert ihn in das Konzentrationslager Columbia ein. Mit Ausstellung eines offiziellen Haftbefehls wird er vier Wochen später in die Untersuchungshaftanstalt Moabit verlegt. Das Kammergericht verurteilt ihn am 6. August 1936 wegen „illegaler Betätigung für das Reichsbanner“ zu drei Jahren Zuchthaus. Zwei Tage später wird der 44-jährige Kurt Ackermann tot in seiner Zelle aufgefunden. Die offizielle Todesursache lautet Suizid. Seine Witwe bezweifelt das stark.

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