Flaggenmarsch Schwarz-Rot-Gold

Komponist: Georg Porepp (1875–1940)

Georg Porepp, Sohn eines Lüneburger Schuhmachermeisters, zog um 1895 nach Berlin, um dort als Lehrer zu arbeiten. Daneben leitete er den Berliner Siemenschor und komponierte mit Erfolg. 1925 hatte er bereits 51 Musikstücke für Chöre, Gesang und Klavier, aber auch Orchesterwerke und sogar zwei Operetten geschaffen. Ein Teil der Stücke erschien als Schallplattenaufnahme und war später im Rundfunk zu hören.

Hatte Porepp während des Ersten Weltkrieges noch Werke mit Titeln wie „Für Kaiser und Reich“, „Der grosse Krieg“ oder „Ein Kaiserwort“ verfasst, schloss er sich in den 1920er-Jahren dem republikanischen Reichsbanner an. Unter dem Titel „Schwarz-rot-gold: Deutsche Männer, deutsche Frauen“ erschien 1928 ein „Flaggenlied“ in verschiedenen Chorfassungen. Die in „Das Reichsbanner“ angekündigten „Postkarten mit Text und Melodie“ sind nicht überliefert. Das Lied war Grundlage des im gleichen Jahr komponierten „Flaggenmarsches Schwarz-Rot-Gold“ und sollte vermutlich einen Gegenentwurf zu den in nationalistischen Zirkeln beliebten Schwarz-Weiß-Rot-Flaggenliedern bilden. Das „Reichsbanner-Orchester Gau Berlin“ spielte den Marsch 1928 für eine Schallplattenaufnahme ein.

Nach Porepps Ausscheiden aus dem Schuldienst 1938 widmete er sich verstärkt der Musik und trat in die nationalsozialistische Reichsmusikkammer ein. Seine Kompositionen brachte er zuletzt im Selbstverlag heraus. Ende 1940 starb Porepp in Berlin.

 

Neuarrangement (2024) von Sebastian Middel